Romuald Karmakar
Geboren in BRD
Der Hannoveraner Massenmörder Fritz Haarmann, der in den 20er-Jahren 24 am Bahnhof aufgelesene junge Männer vampiristisch getötet und zu Blutwurst in Dosen verarbeitet hatte, brachte dem bis dato weitgehend in der Dokumentarfilm-Nische arbeitenden Regisseur Romuald Karmakar den Durchbruch. Götz George in der Titelrolle als "Der Totmacher" wurde für das auf den psychiatrischen Protokollen von Haarmanns Arzt beruhende Kammerspiel 1995 auf den Filmfestspielen von Venedig als bester Darsteller ausgezeichnet. Der Film war für den "Oscar" als bester ausländischer Film nominiert und gewann drei Bundesfilmpreise 1996 (Film, Regie, Darsteller). Romuald Karmakar, geboren 1965 in Wiesbaden, lebte von 1977-1982 in Athen, war Regieassistent bei Herbert Achternbusch und inszenierte seit 1985 Kurzfilme (1992 Preis in Oberhausen) und Dokumentarfilme und wurde mit dem dreistündigen "Warheads" bekannt. Der Film erzählt die Lebensgeschichte des ehemaligen Fremdenlegionärs Günter Aschenbrenner und des britischen Söldners Karl und war 1992 für den Europäischen Filmpreis "Felix" nominiert. Dem Erfolg mit "Der Totmacher" folgte im Rahmen der Milleniums-Filme von arte der einstündige "Das Frankfurter Kreuz" (1998), der in einem Kiosk in den letzten Stunden bis Silvester spielt und Fremde und Freunde beim Reden und Erzählen beobachtet. Der Spielfilm "Manila" (1999) vereint eine Handvoll deutscher (Sex-)Touristen, die im Flughafen von Manila auf ihren immer wieder verschobenen Rückflug warten und durch unfreiwillige Begegnungen zu Ausbrüchen gebracht werden, die ihre Untiefen anzeigen. Der wie die Vorgänger im Studio gedrehte Film erhielt den "Bayerischen Filmpreis" für das beste Drehbuch. Mit seinem Lieblingsschauspieler Manfred Zapatka drehte Karmakar 2000 das dreistündige "Himmler-Projekt", in dem Zapatka in dem von nur 50 Schnitten gegliederten Film die berühmte Rede von Heinrich Himmler während der Wannsee-Konferenz über die "Endlösung der Judenfrage" liest.